Obstgärten
Lehr- und Versuchsobstgärten
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Nutzung für Ausbildungszwecke (praktischer Unterricht, Schülerprojekte, Demonstrationen, Exkursionen, Versuche etc.)
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Produktion qualitativ hochwertiger Früchte für den Frischmarkt (Direktvermarktung und Großhandel) und für die Verarbeitung
Gesamtfläche Obstbau (10,5 ha/ 45 % Bio)
- Apfelfläche 2,4 ha (inkl. Verarbeitungs- und Versuchsorten), davon 2,0 ha unter Hagelnetz bzw. Volleinnetzung (ca. 60 % Bio)
- Edelkastanie 3,5 ha extensiv (Remschnigg Bio, Silberberg)
- Edelkastanie 0,15 ha intensiv (Silberberg)
- Schalenobst 1,0 ha (Walnuss, Mandel)
- Birnen 1,0 ha (inkl. Verarbeitungsbirnen 0,3 ha), davon 0,15 ha Bio
- Steinobst 0,10 ha (Pfirsich, Zwetschke, Kriecherl)
- Beerenobst 0,7 ha (3 Folientunnels mit Erd- und Himbeeren, Heidelbeere, Haskap, Johannis- und Stachelbeere, Holunder, Aronia, Amelanchier)
- Wildobst, seltene und mediterrane Obstarten 0,3 ha (Feigen, Kaki, Oliven, Quitte, Mispel, Kornelkirsche, Speierling, Jujube u.a.)
- Neuanlagen alternative Obstarten: ca. 0,7 ha (Quitte 0,27 ha, Indianerbanane 0,20 ha, Haselnüsse 0,2 ha)
- Reserveflächen ca. 0,5 ha
Apfelanlage
mit 0,8 ha
(Standort Silberberg)
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Tafelapfelsorten: Summerred, Gala Buckeye, Galaval, Elstar Red Flame, Wellant, Kronprinz rudolf, Red Jonaprince, Roter Boskoop, Golden Parsi da Rosa, Braeburn Maririred, Fuji Fubrax
Diverse Versuchssorten: Summercrisp, Sommernachtstraum, Sonnenglanz, Freiherr von Hallberg, Gräfin Goldach, StyrianRed, Red Moon, Baya Marisa, Baya Franconia, Lubresweet, etc.
Birnenanlage
mit ca. 0,7 ha
(Bewässerung, Volleinnetzung)
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Tafelbirnensorten: Carmen, Cepuna (Migo®), Celina (QTee®), Williams Christ (gelb + rot), Abate Fetel (BiBaum, Spindel), Bosc‘s Flaschenbirne, Novemberbirne (Xenia®)
Verarbeitungsbirnen (0,3 ha): Champagner Bratbirne, Gelbmöstler, Hirschbine, Rote Pichlbirne, Rote Lederbirne, Wahl‘sche Schnapsbirne, Palmischbirne, Subira, Zitronenbirne u.a.
Nashi (Asienbirne): Hosui, Nijiseiki
Alternative Obstarten
Da alternative Obstarten vor allem von Direktvermarktern als eine sinnvolle Ergänzung des Obstangebotes gesehen werden, wurde im Herbst 2018 ein breites Sortiment an Obstraritäten ausgepflanzt. Allein das aktuelle Indianerbananen-Sortiment umfasst 17 Sorten (Tab. 1), Auch 32 verschiedene Fruchtquittensorten unterschiedlicher Herkunft (Osteuropa, Türkei u.a.) befinden sich in dieser Parzelle.
Haselnüsse (C. avellana) | Indianerbanane (A. Triloba) | Quitten (C. oblonga) | |
Corabel | Allegheny Peterson Pawpaws® | Aseniza | Paradschinskaya |
Cosford | Georgia | Bencikli | Pinter |
Emoa 1 | Ithaca | Bereczki | Plovdivskaja |
Ennie | KSU Atwood TM | Blanar | Portugieser |
Hallsche Riesen | Mango | Bourgeaut | Pseudocydonia-sinensis |
Katalonsky | Mary Foos Johnson | Champion | Quitte EQ 3-34 |
Merville | Mitchell | Cido (nord. Zitrone) | Radonia |
Rotblättrige Zellernuss | Overleese | Cukur Göbek | Rea´s Mammouth |
Webbs Preisnuss | Potomac Peterson Pawpaws ® | Danuviana | Söbü |
Wunder von Bollweiler | Rappahannoch Peterson Pawpaws ® | Ekmek Ayvasi | Sofranii |
Rebecca´s Gold | Hruskovita | Triumph | |
SAA Zimmermann | Ispolinskaja | Turunchukskaja | |
Shenandoah Peterson Pawpaws ® | Jablowidna Plovidivksa | Uspech | |
Sue | Krymska | Volkacher Riesenquitte | |
Sun Glo | Leskovacz | Vranja | |
Sunflower | Limon Ayvasi | ||
Wabash Peterson Pawpaws ® | Muskatnaja |
Mediterrane Obstarten
Im Hinblick auf den eintretenden Klimawandel experimentiert die Fachschule Silberberg auch mit wärmebedürftigen und winterfrostempfindlichen Obstarten. Ein Freilandquartier mit je 10 verschiedenen Feigensorten (10 Sorten a 3 Pflanzen) und 10 Kakisorten wurde bereits ausgepflanzt. Ergänzt wurde dieses „Exotenquartier" 2018 und 2020 mit einem Olivensortiment bestehend aus 10 Sorten (Bianchera, Leccino, Pendolino, Frantoio, Maurino, Štorta, Ascolana, Casaliva, Žižolera und Maslina) aus den slowenischen/istrischen sowie norditalienischen Anbaugebieten.
Bioobstbau in Silberberg
Die Gesamtfläche umfasst ca. 2,0 ha, ca. 1,3 ha davon werden mit resistenten Apfelsorten wie Crimson Crisp, Santana, Ladina®, Topaz StyrianRed®, Natyra®, Bonita®, Swing®/Xeleven und Pixie Crunch® bepflanzt. Ergänzt werden die Tafelapfelsorten mit Nostalgiesorten wie Ananasrenette, Cox Orange und Winterbananenapfel, die für die Produktion reinsortiger Bioapfelsäfte vorgesehen sind.
Auf den Rest entfallen dann ca. 0,5 ha Bio-Birnen (Williams für Nektar, Cepuna, Fred® und Pear 1) und 0,2 ha Reserveflächen. Aus phytosanitären Gründen (Schutz vor Schadinsekten) wurden die Kulturen mit einer Volleinnetzung abgedeckt.
Beerenobst
(ca. 0,8 ha)
Versuchsschwerpunkte sind die Sortenprüfungen bei Erd- und Strauchbeeren im Substrat und geschützten Produktionsbedingungen in Folientunnels oder unter Folienabdeckungen. Aktuell werden in Silberberg neben einem Strauchbeerenquartier mit Ribiseln und Stachelbeeren (0,35 ha unter Folienabdeckung) Erd- und Himbeeren in drei Folientunnels unterschiedlicher Bauart kultiviert. Im Tunnel I (Thermohaus Götsch & Fälschle 240 m²) werden verschiedene einmaltragende Erdbeersorten auf Stellagen für die Durchkultur (Herbst- und Frühjahrsernte) geprüft. Im Elitetunnel (Enviro mit 192 m²) wird eine neue Generation remontierender Erdbeersorten (7 Sorten, kultiviert ebenfalls im Substrat auf Stellagen) getestet. Ein Versuch mit 12 Herbsthimbeersorten in Substrattöpfen mit Topfgrünpflanzen wurde im Haygrove Tunnel (216 m²) gepflanzt.
Erweitert wurde das Beerenquartier noch um eine Fläche mit 17 Heidel- und 14 Haskapbeersorten (Lonicera kamtschatica= Sibirische Honigbeere oder Kamtschatkabeere). Diese beiden Beerenobstarten werden ebenfalls in Containern unter Folienabdeckung und einer Volleinnetzung (System Frustar) gegen Kirschessigfliege und Vogelfraß kultiviert. In diesem Quartier werden auch drei Ribisel- (Rovada, Haronia, Malling Jet) und eine Stachelbeersorte (Xenia) auf ihre Anbaueignung in Substrat geprüft.
Schalenobst (Edelkastanie, Walnuss, Haselnuss, Mandel)
Ergänzend zu einem extensiven Edelkastanienstreuobstquartier am Remschnigg (ca. 3,5 ha, bewirtschaftet nach Biorichtlinien) erfolgte 2018 eine Auspflanzung einer Kastaniendichtpflanzung.
Aufgrund massiver Winterfrostschäden im Februar und März 2018 mit Baumausfällen von mehr als 60 % musste das erst 2014 in Silberberg ausgepflanzte Marillenquartier im Herbst 2018 gerodet werden. Zeitgleich wurde auf dieser Fläche eine Ersatzpflanzung mit 11 Edelkastaniensorten (Einjährige Containerbäume, veredelt auf der Unterlage Marsol) vorgenommen. Dabei handelt es sich um eine Intensivpflanzung mit einem Pflanzabstand 4,5 x 2,0 m. Die Bäume werden als Spindel und teilweise als Drapeau- bzw. Guyot-System erzogen, die dann in den Folgejahren auch einem maschinellen Schnitt unterzogen werden sollen. In dieser Edelkastanienparzelle ist auch eine Unterkronensprinkleranlage installiert und die Anlage wird im Frühjahr 2019 zusätzlich mit einer „Keep in Touch Antiaqua" Abdeckung versehen, die einen Schutz vor Krankheitserregern, wie z.B. den gefürchteten Kastanienrindenkrebs und auch vor diversen Kastanienschimmelpilzen bieten soll. In dieser Parzelle sind auch Bäume der Zwergkastanie (Castanea pumila) gepflanzt worden, die als Unterlage für kleinkronige Baumformen bei der Edelkastanie geprüft werden.
Das Walnuss- und Mandelquartier umfasst eine Fläche von ca. 1,0 ha. In Prüfung stehen 15 Walnuss- und 7 Mandelsorten (5 Süßmandel, 2 Bittermandel). Im Herbst 2019 wurde das Schalenobstquartier noch um 8 Haselnusssorten (veredelt auf Baumhasel) erweitert.