Rotarier wollen Motivation für Pflege wecken
BEITRAG AUS DER KLEINEN ZEITUNG, Freitag, 24.03.2023 von JULIA SCHUSTER
Der Rotary Club Feldbach will die Pflegeausbildung an der FS Schloss Stein attraktivieren: mit einem Award für die Jahrgangsbesten und einer finanziellen Unterstützung.
Die Fachschule Schloss Stein in Fehring bietet seit 20 Jahren die kostenlose Ausbildung zur Heimhilfe an (in Kooperation mit dem Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Süd des Landes), danach ist ein Einstieg in die Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz möglich. Das Problem: Es gibt immer weniger Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Pflegeausbildung entscheiden. Im Schnitt gebe es im Bezirk rund 80 freie Stellen im Pflegebereich, berichtet Edmund Hacker, Geschäftsstellenleiter des AMS Feldbach. Der Fachkräftemangel in der Pflege führt zu einer Überforderung der Arbeitskräfte, das wiederum schadet dem Ruf der Branche. "Eine Abwärtsspirale", fasst Günter Fink, Mediziner und Rotary Club Feldbach-Mitglied zusammen. Gemeinsam mit Rotary-Präsident Manfred Krasnitzer appeliert er an die Bevölkerung: "Pflegen hilft, gemma´s an." Unter diesem Namen läuft das Rotary-Projekt zur Förderung der Pflegeausbildung in der Region Süd-Ost. Der Rotary Club Feldbach will Schüler so zu einer Ausbildung im Pflegebereich motivieren und ihnen den Berufseinstieg zu erleichtern. Dies soll mit einem Award gelingen, der mit Ende dieses Schuljahres zum ersten Mal an die drei Jahrgangsbesten aus dem Lehrgang zur Heimhilfe verliehen wird. Zusätzlich übernimmt der Club Kosten für Lernunterlagen und Bücher. Für die auszubildenden Pflegeassistentinnen und -assistenten an der Fachschule ist auch eine monetäre Unterstützung am Ende der Ausbildung geplant, um ihre Leistungen zu würdigen. Im Zuge dessen möchte der Rotary Club etwa Fachexkursionen für den gesamten Lehrgang ermöglichen.
Mit im Boot ist das AMS Feldbach, das die Initiative des Serviceclubs begrüßt.Hacker nennt die Vorteile eines Pflegeberufs im Bezirk: "Es ist ein sicherer Arbeitsplatz in der Region und ein Green Job, da man sich das Pendeln erspart." Übrigens: Das AMS bietet seit 1. Jänner ein Pflegestipendium für arbeitslose oder karenzierte Menschen an. Diese Vorteile erlebt Jürgen Lafer, Pflegeassistent des Adcura-Seniorenwohnhauses Pertlstein, hautnah: "Die Pflege ist ein breites Berufsfeld mit vielen Aufstiegsmöglichkeiten, in dem man auch jedes Stundenausmaß arbeiten kann." Christina Wagner-Hornicek vom Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Süd fügt an, dass es in der Pflege auch kein Gender-Pay-Gap gebe. Außerdem stimme die Bezahlung in Relation zur Ausbildungszeit.